KEM Nationalparkregion

Radweg Neukirchen

Neuer Radweg in Neukirchen bringt klimaaktiv-Auszeichnung – Mobilitätsprojekt verbindet Natur, Alltag und Klimaschutz

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Die Marktgemeinde Neukirchen am Großvenediger hat im Rahmen des Hochwasserschutzprojekts Neudau entlang der Salzach einen neuen Abschnitt des Tauernradwegs realisiert. Auf einer Länge von 1,6 Kilometern verbindet der Radweg die Ortsteile Sulzau und Neudau sowie das Marktzentrum direkt mit dem überregionalen Tauernradweg und der Landesradroute Salzburg – und schafft dabei mehr Sicherheit für Anwohner:innen wie auch Gäste.

Ob zu Fuß oder mit dem Rad: Der neue Weg lädt dazu ein, die beeindruckende Kulturlandschaft des Nationalparks Hohe Tauern abseits der Straßen zu erleben. Ein besonderes Highlight ist die neu errichtete Fuß- und Radwegbrücke über die Salzach im Bereich Einöde. Die Brücke aus Holz fügt sich harmonisch in die Umgebung ein und unterstreicht die enge Verbindung zur Natur.

Zudem ermöglicht der neue Radweg den direkten Anschluss an die Mountainbike-Strecken 3A ins Untersulzbachtal und 3B ins Obersulzbachtal – bis zum Blausee. Auch die Nachbarorte Wald und Bramberg sind nun per Radweg besser erreichbar, was die regionale Mobilität weiter stärkt.

Die Umsetzung des Projekts erfolgte zwischen April und November 2024. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 829.789,82 Euro. Ermöglicht wurde die Realisierung durch Fördermittel des Landes Salzburg in Höhe von 171.362 Euro, des Kommunalen Investitionsprogramms 2023 (KIP) mit 235.904 Euro sowie durch eine beantragte Förderung der Kommunalkredit Public Consulting (KPC) in Höhe von 266.100 Euro, deren Auszahlung derzeit noch geprüft wird.

Zur Erfassung der Nutzung wurde eine Dauerzählstelle installiert. An schönen Tagen werden dort bis zu 1.200 Radfahrer:innen gezählt – ein deutlicher Hinweis auf die hohe Akzeptanz und Attraktivität des neuen Weges.

Mit Unterstützung der Komobile Gmunden – Herry Consult wurden auch die ökologischen Effekte der Maßnahme ermittelt. Das Ergebnis: Rund 3,5 % der derzeitigen Pkw-Fahrten unter fünf Kilometern können künftig auf das Fahrrad verlagert werden. Damit lassen sich jährlich folgende Einsparungen erzielen:

  • 1,186 Tonnen CO₂
  • 3,594 Kilogramm NOx
  • 0,045 Kilogramm Partikel
  • 4,759 Megawattstunden Energie
  • 3.951 Personen-Pkw-Kilometer

Die Marktgemeinde sieht in diesem Projekt einen gelungenen Beitrag zur Förderung der aktiven Mobilität, zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Bewältigung klimarelevanter Herausforderungen. Die durchweg positive Resonanz der Bevölkerung unterstreicht den Erfolg dieser Maßnahme.

Für diese Maßnahme ausgezeichnet: klimaaktiv mobil Auszeichnung für Neukirchen

Für genau dieses innovative Mobilitätsprojekt wurde Neukirchen am Großvenediger im Rahmen des 16. Österreichischen Radgipfels am 3. Juni 2025 in Saalfelden mit der klimaaktiv mobil Auszeichnung geehrt. Die Auszeichnung würdigt das besondere Engagement der Gemeinde für gesunde und klimaschonende Mobilität – und macht Neukirchen zu einem Vorbild der Mobilitätstransformation in Österreich.

„Radfahren spielt in unserer Region bisher vor allem in der Freizeit eine große Rolle – im Alltag leider noch zu wenig. Künftig wollen wir aber auch das Alltagsradeln gezielt fördern. Denn rund 50 % der Wege sind kürzer als fünf Kilometer und können ideal mit dem Rad zurückgelegt werden. Das ist gut fürs Klima und sorgt für weniger Verkehr. Durch den beispielhaften Ausbau der Infrastruktur in Neukirchen, samt durchgängiger Beschilderung, fällt der Umstieg aufs Fahrrad noch leichter“, erklärt Mario Wallner, Manager der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Pinzgau Nationalparkregion. Neukirchen ist aktiver Teil dieser KEM, die sich in der Region für nachhaltige Mobilitätslösungen einsetzt.

Die Auszeichnung wurde von Wiebke Unbehaun vom Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) überreicht, begleitet von Videogrußworten des Mobilitätsministers Peter Hanke. Im Fokus steht dabei die Förderung sicherer und attraktiver Bedingungen für Radfahrende als wichtiger Beitrag zur Klimawende.

Die Marktgemeinde sieht in dieser Anerkennung eine Bestätigung ihres Engagements und Motivation, den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur weiter voranzutreiben – zum Wohle der Umwelt und der Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger.