KLAR! Pinzgau

Forstliche Versuchsflächen

Zur Förderung eines klimaangepassten Waldumbaus werden im Pinzgau unter wissenschaftlicher Begleitung forstliche Versuchsflächen errichtet

Datum
Organisation

Die Forstwirtschaft steht vor der Herausforderung heute Waldgesellschaften zu pflanzen, die in 60- 120 Jahren geerntet werden. Das heißt auch, dass Bäume die heute ihre Schlagreife erreicht haben, zu einer Zeit gepflanzt bzw. gekeimt sind, in der es im jährlichen Mittel um ca. 2° C kälter war als heute. Das macht sich heute beispielsweise beim zunehmenden Schädlingsdruck der Fichte bemerkbar. Die Bäume die wir heute Pflanzen werden zu einer Zeit geerntet werden, in der jährliche Durchschnittstemperatur, abhängig vom Erfolg der Bestrebungen im Klimaschutz, um weitere 2,3°- 4°C höher ist als heute. Das bedeutet mehr Trockenstress auf Grund geänderter Niederschlagsparameter und höherer Verdunstungsraten, erhöhter Schädlingsdruck aber auch eine verlängerte Vegetationsperiode und ein weiteres Ansteigen der Waldgrenze in den Hochlagen. Das bedeutet einerseits eine höhere Wuchsleistung der meisten Baumarten aber andererseits, dass bestimmte Baumarten an einigen Standorten die Schlagreife nicht mehr erreichen werden und ausfallen. In Anbetracht dieser Herausforderungen müssen wir unsere Wälder den sich änderten Rahmenbedingungen anpassen. Als Werkzeug dienen Forstwirten dabei das Pflanzen von tiefwurzelnden, trockenresistenteren Baumarten und das Forcieren von artenreicheren Beständen mit geeigneten waldbaulichen Maßnahmen. Zur Unterstützung in der Anwendung dieser Werkzeuge steht WaldbewirtschafterInnen in Salzburg die Forstbehörde (https://www.salzburg.gv.at/themen/aw/forstwirtschaft/waldfonds/m2) zur Seite die über diverse, lukrative Fördermöglichkeiten beraten und mit fachlicher Expertise zur Seite stehen. 

 

Die KLAR! Pinzgau hat in Zusammenarbeit mit der Landesforstbehörde und dem Bundesforschungsinstitut für Wald (BFW) (https://www.bfw.gv.at/serie-gastbaumarten/) und vor allem mit Unterstützung eines Waldbesitzers aus Saalfelden die erste forstliche Versuchsfläche mit Gastbaumarten im Pinzgau bepflanzt. Ziel ist es zu untersuchen ob bzw. welche Gastbaumarten auf Pinzgauer Standorten die relativ artenarme Mitteleuropäische Baumflora ergänzen können. Die folgenden Baumarten werden dort untersucht:

 

  • Türkische Tanne
  • Küstentanne
  • Roteiche
  • Schwarznuss
  • Baumhasel

 

Auf dieser Fläche wird das Wuchsverhalten der unterschiedlichen Arten und ihre Schädlings- bzw. Wildschadens-Anfälligkeit untersucht. Das soll sowohl einen wissenschaftlichen als auch praktischen Mehrwert bringen. Rund um die Versuchsflächen plant die KLAR! Pinzgau mit ihren Partnern ein Fortbildungsprogramm für ForstwirtInnen.