Niedernsill

Einwohner: 2.487
Bgm.: Ing. Günther Brennsteiner
Homepage: http://www.niedernsill.salzburg.at

Organisation
Regionalentwicklung Pinzgau

Im Jahre 963 wird der Ortsteil Lengdorf (Lengindorf) urkundlich erwähnt und im 12.Jahrhundert scheinen Niedernsiller Güter in Übergabeurkunden als Besitzungen von St.Peter zu Salzburg auf.
Der Name Niedernsill wird um 1140 als "nidrinseli" erstmals genannt. Im Althochdeutschen bedeutet "seli" - Wohnsitz und Niedernsill ist somit die niedrigste (unterste) Siedlung in der Grafschaft Oberpinzgau. 
Auf dem Birgkögei, am Eingang zum Mühlbachtal, fand man Reste einer mittelalterlichen Burganlage. Ebenso am Burgboden oberhalb der Ortschaft Aisdorf die noch erhaltenen Mauerreste der "Radenspach-Burg". In unseren Tauerntälern (Mühlbach- und Rattensbachtal) wurden prähistorische Funde gemacht, welche auf Säumerwege der Römerzeit hinweisen.

1409: Die Niedernsiller Kirche wird urkundlich erwähnt und in einem Ablassbrief die  Hl.Luzia als Kirchenpatronin genannt. Die heutige Kirche wurde vor 1872 neu gebaut und 1882 wieder geweiht, nachdem sie 1798 bei einem großen Hochwasserereignis und 1877 bei einem Dorfbrand stark beschädigt wurde.
1706: Ab diesem Jahr kann eine Schule nachgewiesen werden.
1866: Beim Hacklwirt wird ein Postamt eingerichtet. 
1879: Ein Schulhaus für 2 Klassen wird gebaut. 
1888: Gründung der Musikkapelle. 
1893: Der erste Arzt lässt sich in Niedernsill nieder. 
1894: Gründung der Raiffeisenkasse. 
1896: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. 
1898: Gründung der Pinzgauer Pferdezuchtgenossenschaft mit Sitz in Niedernsill. Weiters wird die Pinzgauer Lokalbahn eröffnet. 
1899: Errichtung eines Elektrizitätswerkes. 
1900: Das Armen- und Krankenhaus wird im Unterbichlgut eingerichtet. 
1914-18: 1. Weltkrieg: Aus Niedernsill werden 155 Männer einberufen, davon sind 40 gefallen. 
1928: Gründung eines Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereines. 
1939-45: 2.Weltkrieg: 250 Mann werden einberufen, davon sind 41 gefallen und 17 vermisst. 
1947: Gründung einer Ortsgruppe des Alpenvereines. 
1954: Gründung der Sportunion Niedernsill. 
1958: Einweihung der neuen Volksschule. 
1962: Fertigstellung des neuen Gemeindeamtes und der Raiffeisenkasse. 
1963: Niedernsill erhält ein Gemeindewappen. 
1968: Errichtung des Badesees. 
1970/71: Der Mühlbach verwüstet mehrere Häuser und große landwirtschaftliche Flächen. 
1974: Durchführung der Rodel-Europameisterschaft,  Errichtung einer neuen Feuerwehrzeugstätte. 
1976: Gründung der Stefflschützenkompanie, Eröffnung des Kindergartens in vorerst 2 Gruppen.
2000: Am 28.03.2000 ereignete sich im Niedernsiller Mühlbachtal auf etwa 2.500 Metern Höhe ein schweres Lawinenunglück, bei dem insgesamt 12 Menschen, großteils Schilehrer in Ausbildung, ums Leben kamen. Es war dies der folgenschwerste Lawinenabgang in der Geschichte des Pinzgaus.