LEADER Nationalpark Hohe Tauern

Blasmusikimpulse

Die Region Pinzgau hat eine sehr aktive Blasmusikszene. Jeder Ort hat mindestens eine Musikkapelle, welche weltliche sowie kirchliche Veranstaltungen während des Jahreskreises umrahmt. Gerade für das rege Vereinswesen sind die Musikkapellen enorm wichtig und haben einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung. Dennoch stehen viele der Kapellen vor vielfältigen Herausforderungen, in denen sie Unterstützung bedürfen:

Datum
Projektstart
Projektende
Projektträger

Leader Region NPHT

Förderung

60 % von 171.180,40 €

Organisation

1. Schwierigkeit, FunktionärInnen zu finden
Es wird immer schwieriger, FunktionärInnen zu finden, die bereit sind, diese Vereine zu leiten. Besonders betroffen sind die Positionen der Obfrau/des Obmannes sowie der Kapellmeisterin/des Kapellmeisters. Diese Ämter erfordern erheblich mehr Zeitaufwand als die Tätigkeit als MusikerIn. Für den/die KapellmeisterIn wird eine dreijährige musikalische Ausbildung vorausgesetzt, die jedoch nur im Großraum Salzburg angeboten wird. Aufgrund der geografischen Lage nehmen nur wenige MusikerInnen diese Ausbildung in Anspruch, was zu einer Unterversorgung an KapellmeisterInnen führt. Lösungen, wie Aushilfen oder geteilte Kapellmeistertätigkeiten sind oft keine nachhaltigen Ansätze. Nur 17 der 33 Kapellen im Pinzgau haben eigene KapellmeisterInnen, bei den restlichen 16 ist die Situation problematisch.

2. Qualitative Anforderungen an NachwuchsmusikerInnen
Die zunehmenden qualitativen Anforderungen stellen eine weitere Herausforderung dar. Die Vielfalt an Betätigungsmöglichkeiten in der Freizeit erschwert es, ausreichend Nachwuchs zu gewinnen und diesen langfristig an die Kapellen zu binden. Sonst beenden viele der ausgebildeten JungmusikerInnen innerhalb der Ausbildungszeit oder in den ersten Jahren der Vereinszugehörigkeit ihre musikalische Tätigkeit.
Die Kapellen sind daher gefordert, sich intensiv mit dem musikalischen Nachwuchs zu beschäftigen, ein reines Verlassen auf die Ausbildung durch das Musikum ist deutlich zu wenig, da das Gefühl der Vereinszugehörigkeit fehlt. Den JugendreferentInnen in den Kapellen kommt ein hoher Stellenwert zu und es muss daher auch vom Blasmusikverband Sorge getragen werden, dass diese eine entsprechende Ausbildung erhalten und unterstützt werden. Wichtig ist daher auch das Spiel in Gruppen, wobei hier speziell in Gemeinden mit einer geringen EinwohnerInnenzahl die Ensembles in einer Größe, wie sie für eine vernünftige Bläserklasse erforderlich (mindestens 12 SchülerInnen) wären, nicht erreicht werden. Es müssen Lösungen für kleinere Ensembles erarbeitet werden. Die Ausbildung kleiner Gruppen ist aber wieder kostenintensiver als die von großen Bläserklassen.

3. Auswahl an blasmusikspezifischen Orchesterwerken
Die Auswahl an blasmusikspezifischen Orchesterwerken mit Pinzgauer Bezug ist in nur sehr geringem Umfang vorhanden und soll weiter ausgebaut werden. Mit Blick in die Zukunft wäre es wünschenswert, Orchesterwerke sowohl mit festlichem als auch sakralem Hintergrund und Pinzgauer Bezug (z. B. geografische Lage “Hohe Tauern”) für die Pinzgauer Musikkapellen anbieten zu können. Davon würden alle profitieren.

 

Zielsetzung des Projektes ist es, die Tätigkeit der Musikkapellen im Pinzgau mit verschiedenen Maßnahmen zu unterstützen und ihr Bestehen längerfristig abzusichern.
Dazu tragen folgende Teilziele bei:

  • durch Schnupperkurse und Kapellmeistercoaching Personen zu motivieren, die KapellmeisterInnen-Tätigkeit zu übernehmen

  • durch die zusätzliche Betreuung der Bläserklassen sowie Unterstützung der Jugendarbeit mehr junge MusikerInnen an die Musikkapellen zu binden

  • durch die Ausschreibung von Wettbewerben und das Vergeben von Auftragswerken Pinzgauer Kompositionen zu erhalten

  • durch die Unterstützung von pinzgauweiten Konzerten den Aufbau eines regionalen Nachwuchsorchesters, das langfristig besteht, zu unterstützen

Das Projekt wurde von der Leader Region Nationalpark Hohe Tauern eingereicht. Die Umsetzung wurde in einem Vergabeverfahren ausgeschrieben.